„Verletzte Ehre“: Todesdrohung

In Berlin hat sich erneut ein Drama um eine vermeintliche Verletzung der Familienehre ereignet. Wegen des Verdachtes auf Verabredung zu einem Verbrechen, Misshandlung von Schutzbefohlenen, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung erließ ein Ermittlungsrichter am Mittwoch Haftbefehl gegen drei Tatverdächtige, so ein Polizeisprecher gestern. Die Männer im Alter von 43, 34 und 19 Jahren drangen am Montag in die Wohnung eines 18-Jährigen in Moabit ein. Sie verdächtigen ihn, eine Beziehung zur 15-jährigen Tochter des 43-jährigen Mannes zu haben. Damit habe er die „Ehre der Familie“, deren Mitglieder teilweise libanesischer Herkunft sind, verletzt. Die Männer schlugen dem Mann ins Gesicht und bedrohten ihn mit einem Messer. Die Täter waren sich jedoch unsicher, ob sie den „Richtigen erwischt“ hatten. Sie raubten deshalb den Schülerausweis des Mannes, um ihn der 15-Jährigen zu zeigen und zu fragen, ob der abgebildete Mann ihr Freund sei. Sollte dies so sein, drohten sie dem 18-Jährigen, ihn zu töten. ddp