Aktion gegen Antisemitismus in Hannover: Theologen verbinden Luther die Augen
Evangelische Theologen aus Hannover haben am Mittwoch dem Luther-Denkmal vor der Marktkirche in der Stadt die Augen verbunden. Die Aktion am Jahrestag der Reichspogromnacht solle an die Judenfeindlichkeit Martin Luthers erinnern und zum Einsatz gegen Antisemitismus auffordern, sagte die kirchliche Beauftragte für Kirche und Judentum, Ursula Rudnick. Gemeinsam mit Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann legte sie der Statue eine Augenbinde an. Die Augenbinde sei Ausdruck von Luthers Blindheit und Verblendung gegenüber den Juden. Seine judenfeindlichen Schriften seien Ende des 19. Jahrhunderts und im Nationalsozialismus von ChristInnen und Kirchen aufgegriffen worden, um den eigenen Antisemitismus zu legitimieren, sagte Rudnick. (epd)
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