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So wenige Arbeitslose wie seit 25 Jahren nicht

Arbeitsmarkt Im Oktober sank die Arbeitslosen- quote auf 9,2 Prozent – das ist ein historischer Tiefstand. Ausbildungs- markt ist entspannt

Auf dem Berliner Arbeitsmarkt ist auch im Herbst viel Bewegung. Die Erwerbslosenquote sank im Oktober auf 9,2 Prozent, den niedrigsten Stand seit 25 Jahren. „Es läuft gut“, sagte der kommissarische Leiter der Re­gio­naldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Bernd Becking, am Mittwoch. Auch auf dem Ausbildungsmarkt entspannte sich die Lage – für die Bewerber, aber nicht für die Betriebe.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) sieht in den Zahlen eine Bestätigung für die Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik: „Das Konzept, Wissenschaft und Forschung mit Wirtschaft und Unternehmen zu verknüpfen, Gründer und Start-ups konsequent zu fördern sowie Kreativität und Libe­ralität als innovations- und investitionsfreundliche Standortvorteile Berlins herauszustellen, ist richtig.“

Im Oktober waren in Berlin 172.006 Arbeitslose gemeldet, 3.338 weniger als im September und 14.665 weniger als im Oktober 2015. Die Arbeitslosenquote hatte im September noch bei 9,4 Prozent gelegen und vor einem Jahr bei 10,2 Prozent.

Im Vergleich der Bundesländer nimmt Berlin den vorletzten Platz ein. Nur Bremen mit einer Quote von 10,0 Prozent im Oktober steht schlechter da. Spitzenreiter ist Bayern (3,2 Prozent) vor Baden-Württemberg (3,6 Prozent). Im Bundesdurchschnitt sind 5,8 Prozent der Erwerbsfähigen beschäftigungslos.

Verwundert reagierte Becking auf eine Äußerung der Berliner Arbeitssenatorin Dilek Kolat (SPD) vom Vortag. Kolat hatte mit Bezug auf Langzeitarbeitslose gesagt: „Die Bundesagentur für Arbeit hat falsche Konzepte.“ Diese zielten, schon was ihre in der Regel kurze Dauer betreffe, nicht auf die nachhaltige Vermittlung von Betroffenen auf den ersten Arbeitsmarkt ab.

Becking entgegnete, die Bundesprogramme und das 2015 eingeführte spezielle Berliner Jobcoaching ergänzten sich: „Das Jobcoaching kann nur funktionieren auf der Grundlage der Maßnahmen der Bundesagentur, die es schon gibt.“ Beim Jobcoaching werden Menschen, die länger als ein Jahr ohne Arbeit sind und schwer vermittelt werden können, von speziellen ­Coaches begleitet, während sie in einer Beschäftigungsmaßnahme wie einem 1-Euro-Job tätig sind, aber auch danach.

Im Ausbildungsjahr 2015/16 stieg die Zahl der jugendlichen Interessenten an einem Ausbildungsplatz im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 Prozent auf 21.700. (dpa)

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