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KINDER

KinderSylvia Prahlsucht nach den schönsten Spielsachen

Die Faszination für niedlich Gestempeltes oder mit einer archaisch anmutenden riesigen Druckerpresse auf Papier Gebanntes ist bei Kindern selbst in Zeiten von digitalen Minifarbdruckern zumindest minutenweise da. In der „Offenen Druckwerkstatt für Familien“ im Märkischen Museum kann dieser Faszination am Sonntag sogar drei Stunden lang gefrönt werden. Ab 13 Uhr bearbeiten Kinder wie Erwachsene Plexiglasscheiben unter fachlicher Anleitung mit Radierwerkzeug. Die Motive dürfen sich selbst ausgedacht werden, was bei vorpubertären Sprösslingen stets ein Quell ulkiger Überraschungen ist. Wenn die Platten durch die Druckerpresse gedreht wurden, halten alle Druckkünstler*innen ein wertvolles Original in Händen. Wer mit dieser Technik altersmäßig noch überfordert ist, druckt mit der ganzen Hand, im Zweifingersystem oder mit einer saftigen Kartoffel. Originale entstehen so oder so (Eintritt 4 €, erm. 2 €, bis 18 Jahre frei).

Das zehnte Kinderfest des Kaiser Friedrich Museumsvereins verspricht eine recht opulente „Zeitreise durch die Skulpturensammlung“ des Bode-Museums zu werden. Kurze Spritztouren durch Mittelalter, Renaissance und Barock werden am Sonntag ab 11 Uhr quasi im Minutentakt unternommen, ein Restaurator nimmt die Besucher ab 5 Jahre mit auf Entdeckungstour. Inspiriert von Meister Bertram wird im Programm „Überirdisch schön“ gezeigt, wie etwas vergoldet wird. Es wird Licht ins Dunkel des Mittelalters gebracht und Sounds dieser unwirtlichen Epoche werden heraufbeschworen. Die Kinder können tanzen, Theater spielen, Skulpturen herstellen und auf der Bühne in der Basilika sogar eine „Schlangenfrau“ bewundern. Wer sich nur mit einer Sache beschäftigen will, besucht einen Workshop: Getanzt wird beispielsweise ab 11.30 Uhr in „Von Menuett bis HipHop“, mit Barocker Formensprache beschäftigen sich die Kids ab 11.30 in „Barock: außer Rand und Band“ (Eintritt und Teilnahme für Kinder bis 18 Jahre frei, Programm unter: www.smb.museum).

Die Gattung Oper bringt man gemeinhin nicht mit Kindern in Verbindung, aber das ändert sich jetzt. Die Taschenoper Lübeck und die lautten compagney Berlin bringen im Radialsystem mit „Odysseus“ eine „Oper für Familien und Kinder“ mit Musik von Claudio Monteverdi und Katia Tchemberdji auf die Bühne. Das ist gemeinhin ebenfalls eher keine Kinderkost, aber am Themenkomplex Irrfahrt und Flucht kommt heutzutage keiner mehr vorbei. Die jungen Zuschauer werden in das Bühnengeschehen mit einbezogen, wodurch die Oper für alle verständlich wird (Infos: www.radialsystem.de, Karten: 9,80 € bis 17,50 €).

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