: der sterbeverein
„Suizid ist eine großartige Möglichkeit“, so wirbt Jurist Ludwig A. Minelli für seinen kleinen Schweizer Verein Dignitas, der Ende September eine Filiale in Hannover eröffnete. Hier können Suizidwillige dem Verein beitreten und eine Reise in die Schweizer Zentrale vorbereiten. In der Schweiz gibt es die rechtliche Möglichkeit, sich Natrium-Pentobarbital in tödlicher Dosis verschreiben zu lassen und im Beisein anderer einzunehmen. Beides ist in Deutschland nicht erlaubt.
453 Personen haben das Angebot von Dignitas seit 1996 genutzt, 253 von ihnen kamen aus Deutschland. Die meisten waren Schwerkranke. Auch psychisch Kranken will der Verein in den Tod helfen, was die Ärzteschaft der Schweiz zu unterbinden suchte, indem sie den entsprechenden Ärzten die Approbation entzog.
Niedersachsens Justizministerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU) will die umstrittene Sterbehilfeorganisation über eine Bundesratsinitiative stoppen. Die „geschäftsmäßige Vermittlung von Sterbehilfe“ soll demnach unter Strafe gestellt werden. Bisher hat die deutsche Dignitas-Filiale noch kein Mitglied werben können. OES