Wochenübersicht: Lautsprecher: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung der Stadt
Am Mittwoch wird der Mehringhof gleich zweimal zum Veranstaltungsort. Zum einen wird in der Schule für Erwachsenenbildung über das Thema „Außerparlamentarische Opposition: Wie sieht die Situation nach den Wahlen aus?“ gesprochen, was vielleicht etwas öd wäre, wäre nicht der Historiker und Sozialwissenschaftler Christoph Spehr der Referent, der seinerseits wiederum zu einer solidarischen Kritik – wie man das früher nannte – an der Linkspartei aufrief und ihre Wahl begrüßte. Inwieweit sich APO und Lafontaine allerdings vertragen, das wüsste man schon ganz gern. Im Versammlungsraum wird nahezu zur gleichen Zeit Subversives durchdacht: Was können denn die ganzen Linken so machen, wenn Sie den Fußballfreunden die WM versauen wollen? „Über die Fußball-WM 2006 wird mehr Mist in den gesellschaftlichen Alltag transportiert“, heißt die ebenso eindeutig wie lapidar formulierte zentrale These des Planungskomitees. Weil nämlich Fußball den Nationalismus macht, und nicht der Nationalismus den Fußball in seinem Sinne auflädt. Wir wissen ja immer nur: Nicht das System an sich, nur die Symptome sind falsch oder so. Am Donnerstag wird im Frauentreff Begine diskutiert: Inwieweit helfen die so genannten „Berliner Tafeln“, den Sozialstaatsabbauern dabei, die Folgen ihres Abbaus zu kaschieren? Halina Bendkowski und Sabine Werth (Berliner Tafel e.V.) werden sich trefflich streiten. Am Samstag dann noch mal Mehringhof. Offensichtlich will das alte linke Kulturzentrum wieder vermehrt auf sich aufmerksam machen. Zwi Negator und Biene Baumeister stellen ihr zweibändiges Hauptwerk „Situationistische Revolutionstheorie“ vor, in dem es beileibe nicht nur um Debord und seine tollen Texte zur Kunst geht. Am Sonntag findet ein Tagesseminar zum Thema statt. Anmeldung: revolutionstheorie@hotmail.com
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