: Ein Fall für die Justiz
Weitere Vorwürfe gegen Stiftung Alsterdorf: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Pflegefehlern
Die Evangelische Stiftung Alsterdorf (ESA) beschäftigt die Hamburger Justiz noch in einem weiteren Fall: Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Körperverletzung gegen die Verantwortlichen des „Carl-Koops-Hauses“, die bei der Pflege eines mehrfach schwerbehinderten Mannes gravierende Fehler begangen haben sollen. Der 59-Jährige, der künstlich ernährt wird, soll wiederholt falsch gebettet worden sein, wodurch er schwerwiegenden Gesundheitsrisiken ausgesetzt worden sein soll. Sein gesetzlicher Betreuer hat Strafanzeige erstattet. Am vorigen Freitag hat die Staatsanwaltschaft eine Akte zu dem Vorgang angelegt.
ESA-Sprecher Wolfram Scharenberg räumt ein, dass die Pflegesituation in einzelnen Wohngruppen von „engagierten Mitarbeitern“ als unbefriedigend empfunden werden kann – wie in allen anderen Pflegestationen auch: Viele Kollegen, so Scharenberg, wünschen sich mehr Zeit für die einzelnen Patienten.
Zudem ist die Wohngruppe jenes schwer kranken 59-Jährigen in einem Gebäude untergebracht, das schon wegen der baulichen Begebenheiten als „Sorgenkind“ gilt. „Das Haus entspricht nicht mehr dem Standard, der heute als sinnvoll und angemessen gilt“, bestätigt Scharenberg. Deshalb habe es in der Vergangenheit wiederholt Probleme mit der Belegung gegeben: „Dort will niemand mehr gerne wohnen.“ Im Frühsommer hat die ESA mit der Gesundheitsbehörde vereinbart, dass das Carl-Koops-Haus Ende 2006 aufgegeben wird. EE