Nordbank-Chef sieht schon den Silberstreif am Horizont

FINANZKRISE Soffin-Milliarden werden nicht gebraucht. Opposition fragt nach schwarzen Kassen

Der Chef der HSH Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher, hat ein optimistisches Bild von der nahen Zukunft seines Instituts gezeichnet. Schon im Jahre 2011 rechnet er mit einem Gewinn in dreistelliger Millionenhöhe. Wie Nonnenmacher dem Handelsblatt sagte, will die Nordbank den Garantierahmen des Finanzmarktstabilisierungsfonds des Bundes, Soffin, nicht ausschöpfen. Im Verfahren zu den Hilfen Hamburgs und Schleswig-Holsteins für die Bank hat unterdessen die EU-Kommission bedenken angemeldet: Die Länder hätten für die Erhöhung ihrer Anteile an der Bank zu viel Geld bezahlt, vermutet die Kommission.

Der Soffin hat der Nordbank Garantien in Höhe von 30 Milliarden Euro angeboten. 17 Milliarden nutzte die Bank. Sie sollen aber spätestens in drei Jahren auslaufen, wie Nonnenmacher sagte. Die übrigen 13 Milliarden wolle die Bank erst gar nicht ziehen. Über den Markt könne sich die Nordbank langfristig billiger refinanzieren als über Staatsgarantien. Der Umbau der Bank werde dadurch erleichtert, dass ihren Kunden klar sei, dass Hamburg und Schleswig-Holstein zu dem Institut stünden, sagte Nonnenmacher.

SPD und Grüne im schleswig-holsteinischen Landtag haben unterdessen Aufklärung über etwaige „schwarze Kassen“ verlangt. Nach Informationen der Zeitung Die Welt hatte die Bank im Ausland Gesellschaften gegründet, die einzig den Zweck hatten, an den Besoldungsvorschriften vorbei, Geld an Nordbank-Manager auszuzahlen. KNÖ