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Archiv-Artikel

Freispruch im Mafiaprozess

Mehr als zehn Jahre nach einem Blutbad in einem Wohnheim für Ausländer ist ein mutmaßlicher Anführer der Zigarettenmafia gestern freigesprochen worden. Dem 42-jährigen Vietnamesen konnte eine Beteiligung an dem sechsfachen Mord vom 29. März 1995 nicht nachgewiesen werden, urteilte das Landgericht. Das Gleiche gelte für die Hinrichtung eines siebten Opfers des damaligen mörderischen Krieges von rivalisierenden Zigarettenbanden. Der 38-jährige Boss der berüchtigten Quang-Binh-Bande war als Mitangeklagter vom selben Gericht bereits im April mangels Beweisen freigesprochen worden. Zuvor hatte der Hauptbelastungszeuge Aussagen zu dem Blutbad in Marzahn verweigert. Seinerzeit waren im Kampf um die einträglichsten Zigaretten-Standplätze vier Männer und zwei Frauen aus Vietnam erschossen worden. dpa