: Zu wenig Seelsorger
KRANKENHAUS In den meisten Häusern fehlen seelsorgerische Angebote für Muslime
Berliner Krankenhäuser haben in der Regel keine seelsorgerischen Angebote für Muslime. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus hervor. Auf Wunsch von Patienten stellen Kliniken aber Kontakte zu Moscheegemeinden und Imamen her. Doch nur wenige Gläubige würden von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, auch weil Angehörige der Patienten benötigte muslimische Seelsorge oft selbst organisierten.
Katholische und evangelische Seelsorger hingegen besuchten christliche Patienten regelmäßig und seien täglich erreichbar. Viele Kliniken hätten zudem Kapellen oder Andachtsräume, in denen regelmäßig Gottesdienste abgehalten werden.
Auch in Justizvollzugsanstalten (JVA) gibt es den Angaben zufolge deutlich mehr Angebote für Christen. Gebetsräume für muslimische Häftlinge gebe es nicht, hieß es. Man gehe davon aus, dass die Gefangenen in ihrem Haftraum oder in Mehrzweckräumen beten. In vielen Haftanstalten würden aber regelmäßig religiöse Gesprächsrunden, Gebete und Veranstaltungen zu muslimischen Festen organisiert. In der JVA Tegel etwa beteiligen sich nach Justizangaben jeden Monat rund 25 Gefangene am einstündigen Freitagsgebet. Im Untersuchungsgefängnis Moabit bieten zwei Imame den türkischen Gefangenen jeweils am ersten Freitag im Monat eine Gesprächsgruppe an. (dpa)