UNI-PRÄSIDENT GESTEHT : Einige Studiengänge sind richtig schlecht
Die Debatte über die Hochschulreform geht vor dem Hintergrund der bundesweiten Studentenproteste weiter. Der Präsident der Humboldt-Universität, Christoph Markschies, sagte am Mittwoch in einem Radiointerview zu den Folgen der zurückliegenden Studienreformen: „Von 250 Studiengängen sind zehn Prozent wirklich schlecht.“ Er äußerte teilweise Verständnis für die Aktionen der Studierenden. „Wir haben Studiengänge, die noch nicht zufriedenstellend organisiert sind. Die Anteile der freien Arbeit sind zugunsten vieler Prüfungen verschwunden.“ Markschies forderte von der Politik mehr Geld für die Hochschulen. Man habe das Geld für eine bessere Betreuung der Studenten nicht bekommen. „Das finde ich fürchterlich, daran muss energisch gearbeitet werden.“
Rund vierzig Studierende kamen am Mittwoch zu einer Pressekonferenz ins Berliner Büro der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und forderten massive Änderungen bei den Bachelor- und Masterstudiengängen. HRK-Präsidentin Margret Wintermantel räumte Defizite in der Umsetzung der sogenannten Bolognareform ein und kündigte außerdem weitere Gespräche über Änderungen an.
Das Berliner Abgeordnetenhaus berät am heutigen Donnerstag auf Antrag der CDU-Fraktion über die Wissenschaftspolitik von Rot-Rot. (dpa, ddp)
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