LeserInnenbriefe
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Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Vorurteile und Hysterie geschürt

betr.: „Fotoverbot am Badestrand“, taz.nord vom 21. 6. 16

Mitnichten ist alles Quatsch, was das Fotografierverbot am Strand von Boltenhagen und die Berichterstattung in diversen Medien dazu angeht. Bereits vor Monaten wurde davon gesprochen, dass man gegen angebliche Fotos von Badenden durch Flüchtlinge an den Ostseestränden Mecklenburg-Vorpommerns vorgehen müsse. Als Folge hat das Sozialministerium 25.000 Flyer unter anderem auf Arabisch drucken lassen. Dass dieser Flyer sich vor allem an Kinder richtet, ist deshalb Unsinn. Er schürt Vorurteile und Hysterie und lädt geradezu dazu ein, dass sich Auseinandersetzungen am Strand häufen werden, sobald dort jemand eine Kamera zückt, die nicht nur auf die eigene Familie oder Begleiter gerichtet ist. DETLEF LOY, Berlin

Räume waren ungeeignet

betr.: „Präsent für Bürgermeister-Sohn“, taz.nord vom 1. 6. 16

Sie haben sich unlängst erdreistet, einen sich von Diffamierung kaum abhebenden Aufsatz in Ihrer Zeitung zu veröffentlichen. Hätten Sie sich vor Ort nach den Gegebenheiten erkundigt und hätten Sie ausfindig gemacht, dass die Räumlichkeiten der derzeitigen Arztpraxis (Dorfschulklassenzimmer aus Vorkriegszeiten) modernen Anforderungen und Zugänglichkeit für Körperbehinderte nicht entsprechen und dass es nicht Herr von Gottberg war, der seinem Arztsohn ein Präsent gemacht hat, sondern dass der Gemeinderat beschloss, die fraglichen anderen Räume zu wirtschaftlich vernünftigen Bedingungen in einen vermietbaren Zustand versetzen zu lassen. Dass die Vermieterin der alten Klassenzimmer sich in ihrer Annahme geirrt hatte, Ärzte würden Schlange stehen, um in Schnega in den untauglichen Räumen praktizieren zu dürfen, hätten Sie wenigstens andeutungsweise erwähnen müssen. Im übrigen haben Herrn von Gottbergs Parteizugehörigkeit und seine berufliche Laufbahn mit dieser Angelegenheit nicht das geringste zu tun! KARL H.W.G. HORMANN, Cambridge, USA

Wie lange geht das gut?

betr.: „Bremens Finanzsenatorin wackelt“, taz.nord vom 23. 6. 16

Schönfärben rechnet sich nicht. Die Schiffshypotheken mit Staatsgarantie haben längst Schrottwert. Das ist zu viel für ein Bundesland, dass in der Stadt Bremen überdurchschnittlich viele reiche Menschen und mit Bremerhaven die ärmste Stadt Deutschlands beherbergt. Es ist ja den ‚Märkten‘ geschuldet, dass eine der fähigsten Finanzpolitikerinnen der Grünen keine realistische Neubewertung der Kredite vornehmen darf, sonst spricht man von Konkursverschleppung. Der Offenbarungseid wäre ja auch bei der HSH-Nordbank längst fällig, tausende von Arbeitsplätzen sind betroffen und es droht eine Verschuldung insbesondere Schleswig-Holsteins, die jedem staatlichen Handeln die Luft nimmt. Wie lange geht das gut? DIETMAR RAUTER, Kronshagen

Höchste Zeit für Umverteilung

betr.: „Von Idomeni nach Osnabrück“, taz.nord vom 23. 6. 16

Dass der Stadtrat von Osnabrück jetzt ganz offiziell unsere Initiative, 50 Menschen aus griechischen Flüchtlingslagern über Relocation nach Osnabrück zu bringen, unterstützt, war schon ein wichtiger Schritt. Das soll nicht kleingeredet werden. Die Zahl 50 ist aus psychologischen Gründen gewählt worden –denn sie macht keinem Angst. Das sind gerade so viel Personen, wie Osnabrück zurzeit innerhalb von zwei Wochen aufnimmt. Wenn wir dafür sorgen, dass die Bundesregierung endlich das Relocation-Programm umsetzt, dann werden 27.500 Menschen mehr auf alle Kommunen verteilt –und das wird höchste Zeit! Denn die zwei Jahre, in denen die Umverteilung offiziell abgeschlossen sein sollte, geht im September 2017 zu Ende –und noch nicht einmal 60 Personen sind bisher gekommen. RENATE HEISE, Osnabrück