: Finanzbranche kriselt weiter
STABILITÄTSBERICHT Bundesbank und IWF erwarten bei den deutschen Banken weitere Milliardenverluste
FRANKFURT/M. rtr | Der Bankenbranche drohen rund zweieinhalb Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise immer neue Milliardenverluste. Bundesbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) rechnen mit weiteren Abschreibungen auf faule Kredite und Verbriefungen. Laut dem Finanzstabilitätsbericht der Bundesbank könnten allein auf die deutschen Institute bis Ende kommenden Jahres Belastungen von weiteren 90 Milliarden Euro zukommen. Im bisherigen Verlauf der Krise hat die deutsche Finanzwirtschaft in den beiden Geschäftsfeldern zusammen bereits Verluste von gut 130 Milliarden Euro gemacht. Bundesbank-Vorstandsmitglied Hans-Helmut Kotz warnte deshalb am Mittwoch: „Die Finanz- und die damit unmittelbar verknüpfte Wirtschaftskrise können keineswegs als überwunden angesehen werden.“ Ähnlich äußerte sich IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn. Es sei denkbar, dass noch gut die Hälfte der Verluste des internationalen Finanzsystems in den Bilanzen der Banken verborgen seien, vor allem in Europa, dagegen weniger in den USA, wo die Krise Mitte 2007 auf dem Immobilienmarkt begonnen hatte.