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Archiv-Artikel

HIER IST BERLIN

Tabus der Kneipe

Top Three Tabus der gepflegten Kneipenunterhaltung

1. Richtlinienkompetenz

Das Erwähnen der „Richtlinienkompetenz“ in Verfremdung der von Stoiber angezettelten Chef-Diskussion war genau einen Tag originell. Absolutes Don’t sind Sätze wie: „Die Richtlinienkompetenz für Müll-Runterbringen hat bei uns der Stefan.“

2. Du bist hmhmhm …

Bitte keine Wortspiele, die sich an die Kampagne „Du bist Deutschland“ anlehnen. Das gilt auch für klerikale Verfremdungen („Du bist Papst“), pophistorisches Gesumme („Du bist nicht allein“) und literarisches Klugscheißertum („Ich bin Charlotte Simmons“). Erlaubt ist nur der Satz: „You are the moment Martha’s Madman came out of darkness.“ Ach nee. Auch nicht.

3. „Der letzte Rock’n’Roller“ und „Playback-Generation“

Der Joschka-Fischer-Satz, nach dem er der Letzte seiner Art war, ist in die Geschichte eingegangen. Und das Bedürfnis, damit zu spielen, hat die erwartet schlimmen Ergebnisse hervorgebracht (Bütikofer, Roth, Künast, Kuhn), die Fischers These verifizieren. Nun war beim Grünen-Parteitag sogar von der „Remix-Generation“ die Rede, die die tollen, alten Ideen der Grünen schön neu remixen solle. Fazit: Wer dieses Zitat aufgreift, hat schon verloren.

DER KAFFEEHAUS-DIALOG

Neulich im taz-Café, Rudi-Dutschke-Straße, Berlin, das von der taz-Belegschaft auch als Kantine genutzt wird.

Gast: Guten Tag, ich hätte gerne ein Stück Dinkel-Kirsch-Kuchen.

Bedienung: Chipkarte?

Gast: Nein, danke.