: Post bald früher
Die Sendungen sollen bis 13 Uhr im Briefkasten landen. Portohöhe könnte demnächst auch Laufzeit beeinflussen
CHEMNITZ/OFFENBACH ap ■ Die Post will ihre Briefe demnächst schneller zustellen. Postchef Klaus Zumwinkel räumte gestern in einem Zeitungsinterview Probleme mit der zügigen Belieferung ein und erklärte, sein Unternehmen arbeite daran, „dass nach Möglichkeit die Empfänger ihre Briefe bis 13 Uhr bekommen“. Der Verband der Postkunden DVPT wertete die Ankündigung als Zeichen des immer intensiveren Wettbewerbs mit privaten Anbietern.
Zu konkreten Maßnahmen wie beispielsweise der Schaffung von zusätzlichen Stellen wollte sich die Post nicht äußern. Auch ein Zeitrahmen für die Umsetzung der Zielvorgabe wurde nicht genannt.
Ende 2007 fällt in Deutschland das Briefmonopol, und der frühere Staatsbetrieb wird spätestens dann stärkeren Marktdruck spüren. „Vor allem die gewerblichen Kunden wandern zunehmend zu privaten Konkurrenten ab“, sagte der Sprecher des Deutschen Verbands für Post- und Telekommunikation (DVPT), Elmar Müller. Vor einem Jahr habe die Post die Zustellbezirke vergrößert. Dadurch erreiche die Post derzeit eine Stunde später den Empfänger.
Die Postkunden können nach Müllers Einschätzung auf weitere Verbesserungen im Service hoffen. So böten private Anbieter schon jetzt die Verfolgung des Zustellungswegs vom Absender bis zum Empfänger an. Auch da werde die Post nachziehen.
Außerdem werde voraussichtlich so genannte A- und B-Post angeboten, wie das schon jetzt in vielen europäischen Länder der Fall sei. Bei A-Post werde es eine Zustellung bis 13 Uhr geben. Bei der B-Post werde der Standardbrief drei bis vier Tage dauern, dafür aber billiger sein.