JOACHIM GAUCKS ERSTE WEIHNACHTSANSPRACHE
: Mann hinterm Gebüsch

BERLIN taz | Was macht der Mann bloß hinter dem Gebüsch?, fragte man sich zu Weihnachten, als Joachim Gauck seine erste Weihnachtsansprache an die deutsche Nation hielt. Irgendjemand hatte den immer noch halbwegs neuen Bundespräsidenten hinter ein Tannengestrüpp mit Kerze gestellt. Zur Rechten lugte ihm der Bundesadler über die Schulter, und zur Linken stand ein Tannenbaum in der geöffneten Tür, die wie ein Notausgang aussah. Und ein bisschen panisch wirkte Gauck auch mit seinen weit aufgerissenen Augen, seine Rede brachte er dennoch tapfer zu Ende. Dafür hört sich der alte Prediger dann doch zu gern rhabarbern. Deshalb hatte man ihn auch so dekorativ ins Bild platziert. Falls die Fernsehaufzeichnung noch länger gedauert und der Bundespräsident ein kleines Bedürfnis verspürt hätte, wäre das Gebüsch im Vordergrund der ideale Sichtschutz gewesen.