Schweizer lassen nur noch Kirchen ins Dorf

MINARETT-VERBOT Bei einer Volksabstimmung in der Schweiz spricht sich eine klare Mehrheit von 57,5 Prozent für ein Verbot von Moscheetürmen aus. Rechte Volkspartei triumphiert. Grüne erwägen Klage gegen die Entscheidung

BERN dpa/rtr | In der Schweiz wird der Bau neuer Minarette verboten. Dafür sprach sich am Sonntag bei einer Volksabstimmung eine Mehrheit von 57,5 Prozent aus. Die Initiatoren um die Schweizerische Volkspartei (SVP) hatten auf Plakaten vor einer „schleichenden Islamisierung“ gewarnt und Minarette als Symbol eines islamischen Machtanspruchs bezeichnet. Die Beteiligung an der Abstimmung lag mit rund 54 Prozent überdurchschnittlich hoch. SVP-Präsident Toni Brunner sagte, das Ergebnis signalisiere, „dass man sich bei uns an unsere Regeln zu halten hat“. Die Regierung in Bern, die Mehrheit des Parlaments, Kirchen und Wirtschaftsverbände hatten sich gegen das Verbot gewandt. Die Schweizer Bischofskonferenz erklärte, das Votum sei „ein Hindernis auf dem Weg der gegenseitigen Integration und des interreligiösen Dialogs“. Die Grünen kündigten an, eine Anrufung des Europäischen Menschenrechtsgerichtshofs zu prüfen. Sie sehen durch das beschlossene Minarett-Verbot die Religionsfreiheit verletzt.

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