: lokalkoloratur
Wie es gehen kann, mit dem späten Ankommen im Schoße der Gesellschaft, davon zeichnete vor Jahren der Til-Schweiger-Streifen „Was tun, wenn‘s brennt“ ein diskussionswürdiges Bild. Ähnlich den dort zu Werbern und Ärgerem gewordenen Ex-Spontis klingt auch die Vita von Eva Bude: Einem Mannheimer Elternhaus entfloh sie 1981 nach Westberlin und lebte vier Jahre lang in besetzten Häusern. Ihre Erinnerungen daran hat die heute 42-Jährige, längst Modedesignerin und verheiratet mit einem Ex-Punk, als Buch vorgelegt: „Verpisst euch! Sex and Drugs and Hardcore-Punk“. Darin hagelt es zwar Klischees, die auch der, nun, um Authentizität bemühte Jargon nicht erträglich macht. Dass aber Budes am Neuen Wall ansässiger Verlag nun erstmals eine Autorinnenlesung im einst besetzten „No Pasaran“ (Lobuschstraße 39; heute, 20 Uhr) veranstaltet, das war die Sache doch beinahe wieder wert. aldi