: Einblick (617)
Stefania Angelini, L’Atelier-ksr
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?
SA: Ein Projekt, das für die Öffentlichkeit nur online zugänglich war! „Deep Skin“, kuratiert von den Künstlern Blunt+Skensved, fand im SNOlab statt, einem kanadischen Forschungslabor für Astroteilchenphysik, 2.100 Meter unter der Erde. Wie die Online-Ausstellung „New Szenario“ von Paul Barsch und Tilman Hornig erweiterten Blunt+Skensved mit ihrem meisterhaft konzipierten Interface die Art, eine Ausstellung anzuschauen. Da die meisten der Teilnehmer in Berlin verortet sind, spricht mich diese Frage besonders an.
Welches Konzert oder welchen Klub kannst Du empfehlen?
Ich würde die Auftritte von Mohammad Reza Mortazavi (jeden Freitag in Berlin) empfehlen, ein persischer Virtuose, der das Publikum mit der Sufi-Trommel auf eine sehr intensive Reise mitnimmt. Ich spiele dieses wunderbare Instrument selbst auch und sehe es wirklich als ein transformatives Werkzeug.
Welche Zeitschrift und welches Buch begleiten Dich zurzeit durch den Alltag?
Momentan lese ich Bruno Latours „An inquiry into modes of existence“. Ein weiteres Buch, das mich nie verlässt, ist „1.000 Plateaus“ von Deleuze und Guattari, ein magisches, inspirierendes Meisterwerk!
Was ist Dein nächstes Projekt?
Eine Gruppenausstellung, die ich im L’Atelier organisiere. „Unexpected Others“ wird Relationen zwischen organischen und nicht-lebenden Entitäten reflektieren und sich damit beschäftigen, wie diese Beziehungen eine ganz eigene Art der Kollaboration und Ko-Konstruktion hervorbringen, die unsichtbare Kooperationen, Störmuster und nicht-greifbare Prozesse freilegen. Das Projekt ist (nach „BlueMajik“) die zweite Iteration einer Serie, die sich mit der Auflösung der Trennlinie zwischen Organischem und Synthetischem beschäftigt.
Stefania Angelini (*1986, FR-IT), lebt und arbeitet in Berlin. BA in Psychologie (Paris X, Nanterre) und BA in Kunstgeschichte (IESA, Paris); 2012 MA in History and Business of the Contemporary Art Market (Warwick, London). Angelini ist Gründerin und Direktorin von L’Atelier-ksr. Seit 2011 kuratiert sie Ausstellungen, unter anderem „BlueMajik“, „Displaying the Instant“ (mit Judith Lavagna) und „Empty Space“ (mit Clémence de La Tour du Pin).
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Dir am meisten Freude?
Kuscheln am Morgen mit Louis, meinem zweijährigen Sohn. Kein Objekt könnte da je mithalten.
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