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Archiv-Artikel

Regenwaldschäden

Doppelt so viel Fläche wie bislang angenommen ist zerstört. Das ergab Auswertung von Satellitendaten

WASHINGTON/RIO DE JANEIRO dpa ■ Forscher haben eine Hiobsbotschaft über die Regenwälder in Brasilien: Laut einer US-brasilianischen Studie ist die zerstörte Fläche doppelt so groß wie bisher angenommen. Eine neuartige Auswertung von Satellitenaufnahmen habe es ermöglicht, die Folgen des selektiven Holzeinschlages zu messen, berichtet das Forscherteam im Fachblatt Science.

Der selektive Einschlag betrifft wirtschaftlich interessante Bäume. Oft werden dabei weitere Bäume zerstört, die im Weg stehen. „Es gibt aber eine Weise der selektiven Fällung, die den Wald weniger schwächt“, betont Forscher Michael Keller. Das Umkippen eines Baumes lasse sich so steuern, dass er möglichst wenige andere Bäume unter sich begrabe. Sorgfältige Planung ermögliche es auch, Zerstörungen durch das Herausziehen der Bäume durch schwere Maschinen gering zu halten. „Begleitschäden lassen sich um etwa die Hälfte verringern“, so Keller.

Wie das Umweltministerium in Brasília mitteilte, wurden von August 2003 bis August 2004 mindestens 26.130 Quadratkilometer Urwald vernichtet, 6 Prozent mehr als im Vorjahr. „Jede Minute verliert Brasilien eine Fläche von sieben Fußballfeldern Regenwald“, warnte Michael Evers, Leiter des Bereichs Wald bei der Umweltschutzorganisation WWF. 2002 hatte Brasiliens Regierung das „Amazon Protected Areas Programm“ (Arpa) ins Leben gerufen. Arpa wird vom WWF Deutschland, der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit und der Kreditanstalt für Wiederaufbau unterstützt. Ziel ist die Schaffung von mindestens 50 Millionen Hektar Schutzgebieten.

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