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Archiv-Artikel

Neues Bananensiegel

Chiquita gibt sich neues Image – faire Händler begrüßen Schritt „in die richtige Richtung“, sind aber skeptisch

Von HR

BERLIN taz ■ Neues Siegel für Bananen der Marke Chiquita: Ein grüner Frosch wird sie ab Dienstag zieren – das Siegel der US-Umweltorganisation „Rainforest Alliance“. Parallel dazu versucht sich der US-Konzern Chiquita einen neuen Ökoanstrich zu verpassen. Damit hat er es allerdings schwer: Zu stark wirkt sein ramponiertes Image nach.

Chiquita, neben Del Monte und Dol einer der drei großen Bananenmultis, hat jahrelang jede gewerkschaftliche Organisation bekämpfen und Pestizide eingesetzt, die in den Industrieländern verboten sind. Schutzkleidung war für die Beschäftigten häufig nicht vorhanden oder wurde aufgrund des tropischen Klimas nicht eingesetzt.

In den den 90er-Jahren wurden NGOs auf die Situation in den Bananenplantagen aufmerksam. Ihren Höhepunkt erreichten die Proteste 1999 anlässlich des 100. Geburtstags von Chiquita. Seither hat bei Chiquita ein Umdenken stattgefunden. So schloss der Multi 2001 Abkommen mit den Bananengewerkschaften, mit den Umweltschützern von „Rainforest Alliance“ und der Gewerkschaftsvereinigung „International Union of Food“. Auch den lokalen Gewerkschaften wurde mehr Einfluss eingeräumt.

„Bei allem Fortschritt: Die Rainforest Alliance ist eher eine unternehmensnahe Organisation“, erklärt Rudi Pfeifer von „Banafair“, einer alternative Bananenfirma aus Deutschland. Die Zertifizierung verbessere zwar die sozialen und ökologischen Standards, „die Kriterien ökologischen Anbaus oder fairen Handels werden aber nicht erfüllt“, so Pfeifer. Vielmehr versucht die Rainforest Alliance eigene Standards zu etablieren. Pfeifer: „Das ist problematisch, weil auf diese Weise der Verbraucher in die Irre geführt wird. Das Siegel mit dem grünen Frosch erweckt den Eindruck, hier handelt es sich um ein Produkt aus ökologischer Landwirtschaft.“ HR