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Studio Bettina WitteVeenIkat oder der Spiegel der Selbstbefragung

Die alten Frauen, deren große Porträts in schönen Holzrahmen an den Wänden der drei Räume in der Rosa-Luxemburg-Straße hängen, sehen stolz und selbstbewusst aus. Alle sind sie in schwarzes Tuch gehüllt – dabei weben sie einen prachtvollen bunten Stoff, Ikat genannt. Die in New York ansässige Künstlerin Bettina WitteVeenhat sie für ihr Ausstellungsprojekt „Sacred Sister“ aufgenommen, das sie in Zusammenarbeit mit Theaterregisseur Robert Wilson entwickelte. WitteVeen, die praktizierende Buddhistin ist, konzentriert sich in dieser Fotoserie auf die Gemeinsamkeiten der griechischen und asiatischen Mythologie. Sie porträtiert sumbanesische Weberinnen als Moiren, die griechischen Schicksalsgöttinnen. Tatsächlich ist der Ikat ein besonderer Stoff, ohne ihn findet keine Geburt, keine Hochzeit und kein Begräbnis auf der Insel Sumba statt. Seine Herstellung ist mythenumrankt und gilt als gefährlich. Man glaubt es beim Blick auf die Frauen zu spüren. Den sagenhaften Stoff enthält uns WitteVeen in „The 3 Fates / The Bhagavad Gita / The Self“ aber vor. Stattdessen hängt in der Mitte des Raums je ein großer schwarzer Spiegel der Selbstbefragung. WBG

Bis 8. 4., Besichtigung nach ­Vereinbarung: (030) 23 47 10 54, Rosa-Luxemburg-Straße 15

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