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For Ellen USA 2012, R: So Yong Kim, D: Paul Dano, Jon Heder

„Um die kleine Ellen hat sich Toby Taylor nie gekümmert. Dennoch zögert der Rocksänger, als er die Scheidungspapiere unterschreiben soll, die ihm endgültig das Sorgerecht für seine Tochter entziehen. So Yong Kim (‚Treeless Mountain‘) entwickelt ihre Geschichte mit großer Ruhe und viel Geduld. Die braucht der Zuschauer nicht: Atemlos und voller Staunen folgt man dieser ungemein zarten, grandios gefilmten Gefühlsstudie, die mit wenigen subtilen Bildern unglaublich viel erzählt.“ So das hymnische Lob im Cinema.

Jack Reacher USA 2012, R: Chris McQuarrie, D: Tom Cruise, Rosamund Pike

Den Kritiker vom Spiegel hat dieser Thriller eher gelangweilt: „‚Jack Reacher‘ ist ein Actionfilm für die Generation 70 plus, die Handlung entwickelt sich gemächlich und ist leicht verständlich, die Schauspieler grimassieren so stark, dass auch Zuschauer mit schwachen Augen mühelos in ihren Gesichtern lesen können. Tom Cruise spielt den Titelhelden, einen ehemaligen Militärpolizisten, der in einem Mordfall ermittelt, einen altmodischen Kerl, der keine Handys mag und gern Bus fährt. Der deutsche Regisseur Werner Herzog gibt Reachers fiesen Gegenspieler mit viel teutonischer Grimmigkeit und macht aus seiner Rolle eine unvergessliche Chargennummer. Regisseur Christopher McQuarrie hat leider keine Idee, wie er aus der Romanvorlage von Lee Childs mehr machen kann als einen sehr betulichen Krimi.“

München in Indien Deutschland 2012, R: Walter Steffen

Der tip empfiehlt dieses Filmporträt: „Dokumentation über den Künstler Fritz-München, der in den 1930er-Jahren zu einem Hofmaler der Maharadschas in Indien avancierte. Der Schatz, mit dem ‚München in Indien‘ wuchern kann, sind die umfangreichen 16mm-Filmaufnahmen, die der Maler auf seinen Reisen machte: vom feudalen Prunk der Fürstenhöfe bis zu Bildern von Mahatma Gandhi. So ergibt sich ein zwar nicht analytisches, aber interessant-intimes Bild des kolonialen Indien.“

Silver Linings USA 2012, R: David O. Russell, D: Bradley Cooper, Robert De Niro

Wie viele war auch der Kritiker von outnow gerührt: „Pat Solitano kommt nach einem Aufenthalt in einer Nervenklinik wieder nach Hause zu seinen Eltern. Dort angekommen hat er nur ein Ziel im Kopf: Er will seine Ex-Frau Nikki zurückgewinnen. Dies ist jedoch schwierig: Pat hat sie nämlich vor ein paar Jahren mit einem anderen Mann in der Dusche erwischt und den Lover dann fast totgeprügelt, weshalb er ursprünglich in der Klinik gelandet ist. Doch Pat glaubt an seine Chance und versucht trotz einstweiliger Verfügung seiner Herzensdame langsam wieder näherzukommen. O. Russells Nachfolgewerk zu ‚The Fighter‘ ist wieder eine Demonstration großartiger Schauspielerleistungen. Alle profitieren dabei vom hohen Dialogniveau der Vorlage von Matthew Quick. ‚Silver Linings Playbook‘ ist ein wenig wie das echte Leben: mal lustig, mal traurig, mal niederschmetternd und manchmal einfach wunderschön. Trotz der vielen Problemchen ist es ein optimistisch stimmendes Werk, das für die kalte Jahreszeit gerade der richtige Film ist, um das Herz zu erwärmen.“