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Archiv-Artikel

Ermittlung gegen Ex-Infineon-Chef

MÜNCHEN ap ■ In der Korruptionsaffäre beim Chiphersteller Infineon ist jetzt auch der frühere Firmenchef Ulrich Schumacher ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Die Ermittlungen wurden auf den im März 2004 zurückgetretenen Vorstandschef ausgeweitet, wie ein Sprecher der Münchener Staatsanwaltschaft am Wochenende mitteilte. Damit bestätigte er einen Bericht des Nachrichtenmagazin Focus, nannte aber keine nähere Details. Der Exkonzernchef wies die Vorwürfe zurück. Schumacher wird laut Focus verdächtigt, beim Kauf privater Sportwagen Vorteile angenommen zu haben. Demnach soll der Schweizer Sportmarketing-Unternehmer Ralf-Udo Schneider in Schumachers Auftrag Oldtimer und andere Liebhaberautos gekauft und sie unter Wert an ihn weitergeleitet haben. Dies sei als Dank für das Entgegenkommen Schumachers als Konzernchef bei der Vergabe von Infineon-Aufträgen geschehen. Die Münchner Ermittlungsbehörde konnte sich zu diesen Einzelheiten nicht äußern. Ihr Sprecher Christian Schmidt-Sommerfeld bestätigte lediglich, dass die Ermittlungen auf Aussagen eines Zeugen beruhten. Schumacher sagte nach Angaben des Magazins, er habe nie nur einen einzigen Cent angenommen. Der Manager war 2004 als Infineon-Chef zurückgetreten, nachdem ihm mehrere Vorstände das Vertrauen aufgekündigt hatten.