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Wasserski auf Kurs

Investor und Sportamt planen weiter eine Wasserski-Anlage im Unisee. Bauherr hält „Einigung“ für möglich – und will Finanzierung alleine stemmen

Bremen taz ■ Die heiß umstrittene Wasserski-Anlage am Stadtwaldsee ist noch lange nicht tot. „Im Moment ruht die Sache“, sagte Investor Mark Hünecke der taz – mit Betonung auf „im Moment“. Denn hinter den Kulissen wird eifrig an einem Kompromiss gefeilt. Weil die Taucher – darunter der Betrieber des neuen Campingplatzes, Andreas Wedemeyer – das sonnenbeschienene, an Unterwasserpflanzen reiche Nordufer am Hochschulring für sich reklamieren, sollen die fünf neun Meter hohen Masten, über die das Zugseil der Wasserski-Anlage läuft, in der Südwest-Ecke des Sees, in Richtung Müllverbrennungsanlage, errichtet werden. Dort lassen derzeit noch die Optimisten-SeglerInnen der Gehörlosenschule und die SurferInnen ihre Gefährte ins Wasser.

Die Lösung des Problems, die Hünecke nun in Absprache mit dem Sportamt anvisiert, lautet: Die Optimisten-Segler ziehen an den Sportsee Grambke, die Surfer bekommen eine neue Rampe am Nordufer des Sees einschließlich eines neuen Parkplatzes am Hochschulring. Wedemeyer, dessen geplantes Café auch auf surfende BesucherInnen hoffen könne, werde das „sicher auch freuen“, sagt Hünecke.

Für die Umbauten oder den Umzug der von der Gehörlosenschule genutzten Container stellt Hünecke eine finanzielle Beteiligung in Aussicht. Und vom DLRG-Boot sei die Wasserski-Anlage in der hinteren See-Ecke dann auch weit genug entfernt.

Hünecke, selbst begeisterter Wasserskifahrer, rechnet mit 30 bis 50 NutzerInnen seiner Anlage pro Tag. Die 800.000 Euro für die Investition werde er ohne staatliche Hilfe aufbringen, kündigte er an. Einen konkreten Bauantrag wolle er indes erst stellen, wenn er sich mit den anderen See-AnliegerInnen geeinigt habe. Alle Widerstände gegen sein Vorhaben werde er auch dann nicht ausräumen, weiß er: „Es gibt Leute, die das grundsätzlich nicht wollen.“ sim

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