Naziaufmarsch in Königs Wusterhausen

RECHTSEXTREMISMUS 300 Neonazis wollen am Samstag für Jugendzentrum demonstrieren. Proteste geplant

Rechte Kameradschaften mobilisieren bundesweit unter dem Motto „Jugend braucht Perspektiven – hier und jetzt“ für Samstag zu einer Demonstration durch Königs Wusterhausen südöstlich von Berlin. Beginn der Demo soll um 12 Uhr sein. Die Polizei rechnet mit 300 demonstrierenden Nazis und etwa 500 Gegendemonstranten. Letztes Jahr waren in Berlin zu einer Demo im Dezember unter einem ähnlichen Motto 800 rechte Demonstranten gekommen. „Wir sind aber nicht Berlin“, sagt Bettina Schramm vom Polizeischutzbereich Dahme-Spreewald.

Die Polizei hat der Nazi-Demo harte Auflagen erteilt. Geschlossenes Marschieren und Gleichschritt sind ebenso untersagt wie bestimmte szenetypische Kleidungsstücke und Aufschriften. Die Zahl der Fahnen und Megafone ist limitiert.

SPD, Linke und Grüne mobilisieren in Berlin und Brandenburg zu Protesten, auch zivilgesellschaftliche Akteure und die Antifa werden anreisen. „Ich rechne mit deutlich mehr als 1.000 Gegendemonstranten“, sagt Stefan Ludwig, der langjährige Bürgermeister von Königs Wusterhausen und jetzige Fraktionsvize der Linken im Landtag.

Die Gegenveranstaltungen beginnen bereits um 10 Uhr mit einem Gottesdienst, um 11 Uhr startet eine Demo, deren Strecke sich mit der der Nazi-Demo teilweise überschneidet.

Sowohl Nazis als auch Gegendemonstranten rufen ihre Anhänger aus Berlin auf, mit der S-Bahn anzureisen. Damit man nicht allein zwischen Nazis ist, bietet das Bündnis gegen Rechts Treptow-Köpenick eine gemeinsame Anreise ab 10.20 Uhr ab S-Bahnhof Treptower Park an. Die Bundespolizei ist nach eigenen Angaben darauf vorbereitet, Auseinandersetzungen während der Anfahrt zu verhindern. M. MAI