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Archiv-Artikel

„Achtsames Zähneputzen“

Informationsabend Eine Trainerin bietet Kurse zur Stressbewältigung durch Achtsamkeit an

Von EIB
Antje Eberhardt,

■ 43, ist Diplom-Sozialpädagogin und Achtsamkeitstrainerin in Bremen.

taz: Frau Eberhardt, für wen eignet sich das Achtsamkeitstraining?

Antje Eberhardt: Grundsätzlich für alle, die sich mit sich selbst auseinandersetzen und Kraft schöpfen wollen; die Stabilität und innere Ruhe suchen.

Das heißt, man muss nicht kurz vor dem Burn-Out stehen?

Nein, aber der Kurs bedeutet einen bestimmten Aufwand. Jedes der acht Treffen dauert zweieinhalb Stunden, da ist der Abend einfach weg. Und wir verpflichten uns, während der Kurszeit täglich zu üben, 45 Minuten lang. Das muss man sich auch erst einmal organisieren. Wer dazu bereit ist, der braucht schon eine gewisse Motivation.

Wer kommt also zu Ihnen?

Menschen in Umbruchsituationen. Sie haben oft eine Krankheit hinter sich oder etwas anderes Schweres.

Kann das Training heilen?

Es kann Heilung unterstützen und begleiten, ist aber kein Therapieersatz.

Was genau lernen die Teilnehmenden?

Die Fähigkeit, sich vollständig auf den Moment einzulassen.

Und wie machen Sie das?

Es gibt kleine Übungen für den Alltag wie achtsames Zähneputzen, Abwaschen oder auch mal eine Treppe, die man jeden Tag geht, vollständig wahrzunehmen.

Das klingt recht einfach. Warum soll man dazu einen teuren Kurs bezahlen?

Wenn es so einfach ist, warum tun wir es dann nicht einfach? Deshalb sind die formalen Meditationen, die wir lernen, so wichtig. Sie schaffen einen Rahmen, in dem Achtsamkeit möglich wird.

Meditation fällt vielen Menschen schwer, weil sie zum Stillsitzen zwingt. Das macht rappelig.

Ja, aber es geht auch nicht darum, sich während der Meditation total entspannt zu fühlen. Es geht darum, bei dem zu bleiben, was gerade ist.  Interview: EIB

Informationsabend: 19 Uhr, Zentrum für primäre Prävention (ZePP), Bahnhofstraße 12