Senat sucht Unterkünfte

FLUCHT Zahl der Asyl-bewerber ist um 50 Prozent gestiegen. Lüke warnt vor Panikmache

Der Senat ist wegen gestiegener Asylbewerberzahlen weiter auf der Suche nach Unterkünften. „Wir brauchen nicht nur Notunterkünfte, sondern auch ordentliche Gemeinschaftsunterkünfte“, sagte die Sprecherin der Senatssozialverwaltung, Regina Kneiding, der Berliner Morgenpost. Die Bezirke seien gefordert, Plätze zu schaffen.

Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der in Berlin ankommenden Asylbewerber um mehr als 50 Prozent auf 8.226 Menschen (2011: 5.413). Davon sind 2.588 in Berlin geblieben, um ihr Asylverfahren zu durchlaufen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso). Die übrigen Asylbewerber wurden nach einem bestimmten Verteilschlüssel in andere Bundesländer geschickt. Außerdem wurden 620 Flüchtlinge aus anderen Bundesländern nach Berlin verteilt, so dass zum Jahresende rund 3.200 neue Asylbewerber in der Hauptstadt gezählt wurden. Sie kamen vor allem aus Ländern der Russischen Föderation, aus Serbien, Vietnam sowie aus Bosnien und Herzegowina. Aber auch aus Syrien, Afghanistan, Irak und Iran suchen zahlreiche Menschen Schutz in Berlin.

Da einige Bezirke wie etwa Lichtenberg sehr viele, andere wie etwa Steglitz-Zehlendorf vergleichsweise wenig Unterkünfte für Asylbewerber bereitstellen, soll es künftig auch in Berlin einen Verteilschlüssel geben, berichtet die Zeitung weiter. Dabei soll die Einwohnerzahl eines Bezirks als Maßstab für die Zahl der Unterkunftsplätze herangezogen werden. Aktuell gebe es 5.146 Übernachtungsplätze in Berlin, die fast alle belegt sind.

Die Berliner Integrationsbeauftragte Monika Lüke warnte angesichts steigender Asylbewerberzahlen vor Panikmache vonseiten der Politik. (epd)