Neu im Kino

„Cemetery of Splendour“ Foto: REM Rapid Eye Movies HE GmbH

Sie schlafen. Soldaten der thailändischen Armee, ein ganzer Saal in einem Krankenhaus, das früher eine Schule war, auf dem Grund eines Friedhofs der Könige vergangener Zeiten errichtet. Sie schlafen und sie werden nie mehr erwachen. Die Könige in ihren Gräbern, heißt es einmal, bedienen sich ihrer Energie, zehren von den Soldaten, die darum nicht leben und nicht sterben. Es sind Menschen um sie, Verwandte oder auch eine Frau. Jenjira Pongpas hat sich einen der Soldaten als Sohn erwählt, den sie pflegt, dessen Schlaf sie hütet, dessen Wachträume sie teilt. Oder vielleicht sind seine Wachträume ihre Fantasien, sie spricht mit ihm, stützt ihn, geht mit ihm sogar ins Kino. So sanft die Filme des thailändischen Künstlers und Filmemachers Apichatpong Weerasethakul sind, so robust sind sie auch. Orchideen, die man schützen muss. Doch „Cemetery of Splendour“ sperrt sich nicht gegen offene politische Deutung, sondern ist eine offene Allegorie eines Landes, das darauf wartet, aus seinem autoritären Schlummer zu erwachen. Es ist, hat der Regisseur gesagt, der letzte Film, den er in Thailand gedreht haben wird. In 5 Kinos