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Flop des JahresThomas Mauch

Das Wort des Jahres 2015 ist „Flüchtlinge“. Das Berliner Wort des Jahres lautet „Lageso“. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales als Synonym für einen Systemkollaps.

Das geplante Gesetz zur Änderung desTempelhofer-Feld-Gesetzes:Im November beschloss der Senat, das Bebauungsverbot fürs Feld aufzuweichen, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Im Dezember war der Plan obsolet.

Auch in Berlin muss kein Kind mehr mit fünf eingeschult werden. Na super. Wissen wir nicht schon seit 1926, dass Kinder so lang wie möglich ihre Ruhe haben sollten?

Auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf bei Berlin wird der Kopf des Stummfilmregisseurs Friedrich Wilhelm Murnau gestohlen. Der einbalsamierte Leichnam lag 84 Jahre in der Gruft. Der Kopf ist nicht wieder aufgetaucht.

Das „House of One“,das auf den Segen des Allmächtigen, aber nicht auf Spendenwillige zählen kann. Nach anderthalb Jahren Crowdfunding fehlen immer noch 97 Prozent der benötigten Summe.

Europa. Erst Griechenland, dann die Flüchtlinge. Solidarität findet überall statt, nur nicht in Europa. Umso schöner die zahlreichen freiwilligen Helfer in den Flüchtlingsheimen.

Bei all den vielen Lageso-Pannen darf der BERnicht vergessen werden, der dank weiterer toller Pannen (zu schwache Dächer!) und trotz des neuen Aufsichtstratschefs Michael Müller weit davon entfernt ist, ready for take offzu sein.

Lollapalooza in Berlin. Wenn schon ein solcher Festival-Import, dann hätte man sich doch eine eigene Klangfarbe, eine eigene Note gewünscht. Die fehlte.

Der Winter. Bis jetzt.

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