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Ereignisdes Jahres

Die Flüchtlingsunterbringung.Von Krisen heißt es, sie brächten in Menschen das Beste und das Schlechteste zutage. Wie wahr: Jetzt helfen welche, von denen man es kaum geglaubt hätte. Und andere outen ihre Ressentiments.

In meiner Stadt schliefen ganze Familien elend auf dem nackten Asphalt. Fast vor meiner Haustür wurde ein kleiner Junge entführt und getötet, „Bärgida“ marschierte durch mein Viertel. Schlimmer geht’s nimmer.

Die Umsiedlung von ein paar Zauneidechsen, damit der steinerne Lenin-Kopf im Köpenicker Forst geborgen werden konnte. Wahnsinn!

Die Ankündigung von Neil MacGregor,seinen Posten beim British Museum zu räumen, um das Humboldt-Forum zu leiten. Selbst wenn das Schloss architektonisch nicht überzeugen sollte, ist im Inneren Spannendes zu erwarten.

Im Nu unterschrieben fast 50.000 für den Mietenvolksentscheid.Dann wurde das Thema, das die Stadt bewegte, in Verhandlungszimmer verlegt – das Ergebnis ist ein Fortschritt, doch die Dynamik ist weg. Macht’s noch einmal!

Die Bilder des toten Jungen an einem türkischen Strand haben mich tief berührt, mir kamen die Tränen; das ist ewig nicht passiert. Aylan Kurdi war mit seiner Familie in ein Boot gestiegen, um dem Krieg in Syrien zu entkommen.

Alle Jahre wieder, ein Nicht-Ereignis: die Eröffnung des BER-Flughafenslässt weiter auf sich warten. Die Realitysoap von Berlins ewiger Baustelle unterhält nun im fünften Jahr.

Schön: die Willkommenskultur.

Nicht schön: die Polizeiwannen vor der Redaktion nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo.

Die Kicker von Hertha BSC steigen 1. nicht ab und überwintern 2. in der Bundesligasaison 2015/16 auf einem Championsleague-Platz. Keine Sau hätte das erwartet. Chapeau.

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