Landräte gestresst

FLÜCHTLINGE Niedersachsens Kreise und Kommunen ächzen wegen Unterbringung

Angesichts der hohen Zahl von Flüchtlingen sehen sich die niedersächsischen Kommunen und Landkreise mit Unterbringung und Versorgung überfordert. Bund und Land sollten den „weitgehend unkontrollierten Zustrom“ von Flüchtlingen in die Städte und Gemeinden schnell und spürbar verlangsamen, verlangte das Präsidium des Niedersächsischen Landkreistages gestern in Celle.

Die Lage sei „ernster denn je“, sagte der Präsident des Landkreistages, Celles CDU-Landrat Klaus Wiswe. Täglich 1.000 in Niedersachsen ankommende Menschen ließen sich nicht dauerhaft bewältigen. Vor allem die vom Land erbetene Amtshilfe zur Schaffung von 13.000 Notunterkünften belaste die Verwaltungen erheblich. Viele andere wichtige Aufgaben würden derzeit zurückgestellt, so Wiswe.

„Worten müssen Taten folgen“

Bisher habe keine der Maßnahmen des Bundes den Andrang von Menschen wirksam gedrosselt, murrte auch der Vizepräsident des Verbands, Bernhard Reuter (SPD), aus Osterode. Folgten den Worten nicht endlich auch Taten, werde man eine menschenwürdige Unterbringung nicht mehr gewährleisten können. Reuter schlug vor, die Zahl der Erstaufnahmeplätze des Landes um mehrere Zehntausend zu erhöhen. Eine Alternative sei, die Zahl der Flüchtlinge durch Kontingente zu begrenzen, sodass nur eine festgelegte Anzahl von Menschen ins Land komme.  (epd)