piwik no script img

Galerie Michael SchultzPixelparkdivisionismus: Wo ist eigentlich gestern?

Römer + Römer: „Sputnik“, 2015, Öl auf Leinwand, 110 x 150 cm Foto: Galerie Michael Schultz

Obwohl wir in unserem Alltag von fotografischen und filmischen Bildern umstellt sind, bekommen wir doch nie genug von diesen Bildern. Und gerade dann, wenn sie gemalt sind, bereiten sie uns noch einmal viel mehr Vergnügen. So wie Römer + Römers nur 55 cm hohes, aber sich einen Meter neunzig lang hinziehendes „Tanzmeer“, das eine ausgelassen feiernde Menschenmenge zeigt, wobei das deutsch-russische Paar − die Ölfarbe in nachgerade divisionistischer Manier auf Leinwand setzend − eine so heitere, unbeschwerte Stimmung evoziert, wie man sie wirklich zuletzt bei den Neoimpressionisten sah. Drei Jahre hintereinander haben sie sich auf dem „Fusion-Festival“ in Lärz, Mecklenburg herumgetrieben und die Technoveranstaltung zunächst in einer Vielzahl von Fotos festgehalten, die am Computer bearbeitet, montiert und verfremdet, die idealen Motive für ihre Idee von Malerei liefern: als reportierende und abstrahierende Visualisierung zugleich. Dazu bedienen sie sich der Technik George Seurrats oder Paul Signacs, die Farben streng getrennt nebeneinanderzusetzen. So betonen sie das Konstruierte ihrer Malerei, die deswegen aber ihren wirklichkeitsillusionistischen Zauber nicht verliert. wbg

Bis 14. 11., Di.–Fr. 10–19 Uhr, Sa. 10–14 Uhr, Mommsenstr. 34

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen