Studio 1/Kunstquartier Bethanien: Hochkarätiges Flimmern zum 25. Jubiläum des Goldrausch Künstlerinnenprojekts
Welche Fähigkeiten er von seiner Oma gelernt habe, fragt Nike Arnold ihren Interviewpartner „Abdullah“ im gleichnamigen Video. „Die Stärke der Frauen“, antwortet er und irritiert damit den ethnografischen Frageduktus, der auf eine Aufzählung folkloristischer Praktiken abgezielt hatte. Arnolds Arbeit ist eine von vielen, die zu „25 Karat – Goldrausch 2015“ exotisierende Blicke und geschlechterpolitische Verwicklungen, dann wieder Reproduktionsmetaphern in Industrie und Naturwissenschaften in Szene setzen. Eine Schraubenmuttermaschine ist Protagonistin im Video von Vidal & Groth. Raluca C. E. Blidars gezeichnete „Kryptogramme“ referieren Bilder aus der Biochemie, die sonst nur maschinell erstellt werden. Jana Schulz unterzieht einen Alt-Rocker, den sie nur über seine vermurksten Kassettenbotschaften kennt, einer akustischen Neuerfindung: sie macht ihn zum Popstar „Andy Alanis“. Eine Ausstellung voll feministischer (Selbst-)Ironie. NYM
Bis 25. 10., tgl. 12-19 Uhr, Mariannenplatz 2
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen