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Archiv-Artikel

Über 100 Tote bei einer Anschlagsserie im Irak

GEWALT Autobomben explodieren in der Nähe von Regierungseinrichtungen. Wahlen am 6. März

BAGDAD ap/taz | Die schwerste Anschlagsserie in Bagdad seit mehr als einem Monat hat am Dienstag mindestens 103 Menschen das Leben gekostet. Fast 200 Menschen erlitten Verletzungen, wie die Behörden mitteilten. Bei den Anschlägen explodierten mindestens drei Autobomben in der Nähe von Regierungseinrichtungen. Zudem sprengte sich ein Selbstmordattentäter in der Nähe einer Polizeikontrolle in die Luft.

Die Autobombenanschläge, die sich innerhalb weniger Minuten ereigneten, richteten sich gegen das Arbeitsministerium, einen Gerichtskomplex und das neue Finanzministerium, dessen voriges Gebäude bei einer Explosion im August zerstört wurde.

Die Attentate wurden wenige Tage vor der Versteigerung von Öllizenzen verübt, zu der sich Spitzenmanager zahlreicher Ölmultis angemeldet haben. Das Ministerium erklärte, es werde die Versteigerung am Freitag und Samstag nicht absagen. Die Entwicklung neuer Ölfelder soll Geld in die Kassen für den Wiederaufbau des Landes bringen.

Der ehemalige Berater für nationale Sicherheit, Mowaffaq al-Rubaie machte gegenüber dem britischen Rundfunksender BBC al-Qaida für die Anschläge verantwortlich. Deren Ziel sei es, im Vorfeld der Parlamentswahlen das Land zu destabilisieren. Präsident Dschalal Talabani setzte derweil den 6. März als Wahltermin fest.