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Archiv-Artikel

IN ALLER KÜRZE

Demo für Kliniken

Für den Erhalt der vier kommunalen Krankenhäuser des Klinikverbundes „Gesundheit Nord“ (Geno) und ihrer Arbeitsplätze haben gestern rund 1.000 MitarbeiterInnen aller vier Standorte vor dem Rathaus demonstriert. Durch 30 Millionen Euro Verlust in 2012 ist das Eigenkapital der Kliniken Bremen-Mitte und Bremen-Nord weitgehend verbraucht, die Zahlungsfähigkeit der beiden Häuser sichern Betriebsmittelkredite des Senats. Der will am 22. Januar über die finanzielle Unterstützung des Klinikverbundes beraten – laut Radio Bremen plant er, 10 Millionen Euro für die Rettung der Kliniken bereitzustellen.

FDP: notfalls privatisieren

„Experten der Krankenkassen sehen bereits, dass die Finanzierung des neuen Krankenhauses Mitte fehlkalkuliert war“, hat der stellvertretende FDP Landesvorsitzende und gesundheitspolitische Sprecher, Ralf Schlegel, aus Anlass der gestrigen Demonstrationen erklärt. Die Organisations- und Verwaltungsstrukturen seien ineffizient, die Zentralisierung gescheitert. „Bremen wird um unangenehme Entscheidungen nicht herumkommen“, also „eine Teilprivatisierung“. Lukrativ ist dafür nur das Klinikum Links der Weser, weil es Gewinne erwirtschaftet.

Gegen Kaiserschnitt

Der parteilose Gesundheitssenator Hermann Schulte-Sasse hat gemeinsam mit der Frauenbeauftragten Ulrike Hauffe das „Bündnis für eine natürliche Geburt“ gegründet mit dem Ziel, Schwangere durch bessere Beratung zu einer natürlichen Geburt zu motivieren. In Bremen kommt jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt, deutschlandweit hat sich die Rate in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Schulte-Sasse will untersuchen lassen, inwieweit Klinikstrukturen und die Versorgung von Schwangeren in den Krankenhäusern zur hohen Kaiserschnitt-Quote beitragen.

Für Bunker-Abriss

Zugestimmt hat der Beirat Mitte dem Neubau eines Wohnhauses in der Braunschweiger Straße. Weil dafür ein Hochbunker abgerissen werden soll, hat sich eine Bürgerinitiative von AnwohnerInnen gegründet (taz berichtete). 150 ihrer Mitglieder stellten sich auf der gestrigen Beiratssitzung gegen die Grünen, SPD und CDU, die keine Einwände gegen den Neubau haben. Dennoch beschloss der Beirat, dem Bauherren zusätzliche Auflagen zu erteilen, darunter ein Boden- und Immissionsschutzgutachten. Ein Antrag der Linken gegen den Abriss wurde abgelehnt.

Teiser über den Koran

Bremerhavens Bürgermeister Michael Teiser (CDU) kann den Staatsvertrag zwischen Bremen und den muslimischen Verbänden nicht mitfeiern. Seine Begründung: „Wer vollständig und zu 100 Prozent hinter dem Koran steht, kann nicht vollständig und zu 100 Prozent hinter dem Grundgesetz stehen.“

Neue Modersohn-Becker

Das Paula-Modersohn-Becker-Museum in der Böttcherstraße besitzt seit gestern ein weiteres Gemälde seiner Namensgeberin. „Schützenfest mit Karussell II“ aus dem Jahr 1904 zeigt das Worpsweder Dorfleben und stammt aus einem Schweizer Nachlass.  (taz)