Haus am Lützowplatz: Rückblicke und Spiegelungen: eine Retrospektive zu Andreas Koch
Das „Lass uns Freunde bleiben“ liegt auf Andreas Kochs Weg vom Büro seiner Kunstzeitschrift von hundert nach Hause, in der Nähe der Remise, in der er einst die Galerie Koch und Kesslau betrieb und Siebdrucke herstellte. Kochs Film zoomt sich durch die Räume des Cafés, raus und schwupp gleich wieder rein. Man hört Gesprächsfetzen über die Mühen des Lebens, Post-Internet-Art oder auch über den Künstler Andreas Koch. Dessen Werk der vergangenen zwei Jahrzehnte zeigt das Haus am Lützowplatz in einer Einzelausstellung, deren Titel „Review“ durchaus ironisch auf das Format der Retrospektive sowie auf die von Koch praktizierte Kunstkritik verweist. Spiegelungen und Perspektivverschiebungen gibt es dabei zuhauf: ob der Künstler sich Namenspartner einlädt und das Treffen mit einem Hyper-Selbstporträt dokumentiert; sich selber, riesengroß, aber ohne Heldenpose neben den Fernsehturm fotomontiert oder mit einer scheinbaren Kamerafahrt durch seine Privaträume führt. Es ist ein durch Witz und Bodenhaftung charakterisiertes, durchweg schlüssiges Werk. SW
Bis 15. 11., Di.–So. 11–18 Uhr, Lützowplatz 9
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