: Das Leben nach Schlecker
ARBEIT Hilf dir selbst, sonst hilft dir keiner: Die taz zeigt den langen Weg der Exverkäuferinnen zu einer neuen Existenz
BERLIN taz | Die Ex-Schlecker-Beschäftigte Claudia Jacobs führt jetzt einen „Kiezladen“ in Berlin. Knapp ein Jahr nachdem die Drogeriekette am 20. Januar 2012 ihre Insolvenz ankündigte, ist sie eine positive Ausnahme: Von 23.400 arbeitslos gemeldeten Ex-Schlecker-Beschäftigten haben nur 9.800 einen neuen Job.
Ex-Gesamtbetriebsratschefin Christel Hoffmann übt scharfe Kritik an Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU). „Wir haben eine unglaubliche Arroganz und Scheinheiligkeit erlebt“, sagte sie der taz.
FDP-Wirtschaftsminister Philipp Rösler und seine Länderkollegen hatten die Bürgschaft für eine Transfergesellschaft abgelehnt, in der die Beschäftigten sich hätten weiterqualifizieren können. „Sie wären dann auf dem Arbeitsmarkt schneller und zu anderen Bedingungen vermittelbar gewesen“, sagt Hoffmann. Die bis jetzt Vermittelten seien meist in befristeten Teilzeit- oder Minijobs beschäftigt. „Von der Leyen hat in der gesamten Zeit nicht die Notwendigkeit gesehen, mit uns in Kontakt zu treten“, so die Betriebsrätin.
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