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Bäuerin gibt sich als Prinzessin ausUnd ich bin der Kaiser von China

PEKING/BERLIN ap/taz | Dass man es auch als behauptete Prinzessin weit bringen kann, ist bekannt, seit die Fabrikarbeiterin Franziska Schanzkowska zumindest zeitweise als Zarentochter Anastasia reüssierte. Ein fernöstliches Remake dieser Rags-to-Riches-Geschichte hat unlängst die chinesische Bäuerin Wang Fenying gewagt. Sie gab sich als Prinzessin jener Qing-Dynastie aus, die mit Ausrufung der Republik China 1912 ähnlich glanzlos endete wie Familie Romanow 1917. Die Bäuerin gab sich indes nicht mit dem hohen Namen zufrieden, sondern sammelte umgerechnet 280.000 Euro bei Investoren ein, die sich vom chinesischen Staat die Rückgabe von Milliardenwerten an die falsche Qingtochter versprachen. Gewohnt humorlos reagierte die kommunistische Obrigkeit auf die eigenhändige proletarische Emanzipation und verurteilte Wang wegen Betrugs zu dreizehneinhalb Jahren Gefängnis.

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