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Mallorca wird ordentlich deutsch

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Seit fünf Jahren mischt der nicht immer erfolgreiche deutsche Multimanager und -funktionär (EnBW, Hannover 96, Syntellix, Solar Millennium) und Krimi­autor Utz Claassen beim spanischen Fußballklub RCD Mallorca mit. Der 16. Platz in der vergangenen und der 17. Platz in der vorvergangenen Abschlusstabelle der Zweiten Liga verdeutlichen seinen Anspruch, auf der bei Deutschen so beliebten Urlauberinsel fußballerisch Eindruck zu hinterlassen. Seit Ende 2014 ist Claassen Präsident, und nun – endlich, endlich und endlich – greift el Alemán durch: Die RCD-Profis dürfen künftig keine Ohrringe, Piercings, Caps und Frisuren, die „nicht mit dem Bild des Vereins übereinstimmen“, auf dem Gelände des Klubs tragen. Sie dürfen ferner kein Toilettenpapier und keine in der Kabine stibitzte Wasserflasche zum privaten Gebrauch mitnehmen. Im neuen Regelbuch steht auch, dass die Spieler jeden Abend um 23 Uhr zu Hause sein müssen. Dem Trainer Albert Ferrer, der als Spieler immerhin den Europapokal der Landesmeister gewann, obliegt es, einen Tag in der Woche zu ­benennen, an dem es 1 Uhr nachts werden darf. Vorgeschrieben ist des Weiteren, dass nach dem Spiel auf dem Trainings­gelände zu duschen ist und dass Kabine und Mannschaftsbus nach Gebrauch sauber zu verlassen sind. Mit der Hilfe des Regelbuchs will Claasen den RCD „zu einer ­europaweiten Marke entwickeln“, wie er sein Engagement einmal begründete.