UNTERM STRICH

Nach dem brutalen Säureanschlag auf den Ballettchef des Moskauer Bolschoi-Theaters, Sergej Filin, sucht die Polizei den Täter in dessen Arbeitsumfeld. Kollegen vermuten, dass der Angriff eine Reaktion auf Filins Auswahl bestimmter Tänzer für wichtige Rollen gewesen sei. Bislang gab es noch keine Festnahmen.

Am Donnerstag hatte ein Unbekannter dem 42-Jährigen in einem Hinterhof aufgelauert und ihm ätzende Säure ins Gesicht geschüttet. Filin war von 1989 bis 2007 selbst Tänzer am Bolschoi-Theater.

„Es gab gegen Sergej ständig Drohungen, seit er diese Position 2011 übernommen hat“, sagte die Sprecherin des Theaters, Katja Nowikowa. „Wir hätten nie gedacht, dass solch ein Krieg um Rollen – und nicht etwa um Immobilien oder um Öl – solch ein kriminelles Niveau erreichen kann.“ Filin wird voraussichtlich am Dienstag oder am Mittwoch erneut operiert. Der Familienvater könnte durch den Säureanschlag sein rechtes Auge verlieren.