: DIE WOCHE DER SPD
31. 10.: Der SPD-Parteivorsitzende Franz Müntefering kündigt seinen Rücktritt an. Vorausgegangen war die Entscheidung des Parteivorstands für die Parteilinke Andrea Nahles als neue Generalsekretärin. Die 35-Jährige setzte sich in geheimer Kampfabstimmung im 45-köpfigen Vorstand mit 23 zu 14 Stimmen gegen Münteferings Vertrauten Kajo Wasserhövel durch.1. 11.: Neuer SPD-Vorsitzender soll der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck werden. Darauf verständigen sich in Berlin führende SPD-Politiker, darunter der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, der ebenfalls als Anwärter gehandelt wurde.2. 11.: Andrea Nahles, die von Platzeck zunächst als Parteivize vorgeschlagen wurde, erklärt überraschend ihren Verzicht auf eine Kandidatur. Beck soll erster Stellvertreter Platzecks werden, Vizevorsitzende die Bonner Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann, der designierte Finanzminister Peer Steinbrück und die saarländische Abgeordnete Elke Ferner. SPD-Generalsekretär soll der Niedersachse Hubertus Heil werden.3. 11.: Die SPD-Bundestagsfraktion erklärt ihre Führungskrise für beendet. Franz Müntefering stellt klar, er werde nur mit ausdrücklicher Billigung des SPD-Parteitags Mitte November als Arbeitsminister und Vizekanzler ins Kabinett Merkel eintreten.4. 11.: Der scheidende SPD-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement kritisiert die Vorgänge der letzten Tage als „Chaostage“. Für die Selbstbeschäftigung oder gar Selbstbefriedigung der Partei habe er nicht das geringste Verständnis. DPA, AFP