Im Zweifel Taxifahrer

PROTEST Werdende Lehrer bangen um Masterplatz nach dem Bachelor

Die Kritik am Bachelor-Master-System bleibt oft allgemein. Der Fachschaftsrat der Handelslehrer schreibt jetzt in einem offenen Brief ganz konkret, wo der Schuh drückt: „Zurzeit ist eine Selektion der Lehramtsstudenten zwischen dem Bachelor und dem Master vorgesehen“, heißt es darin. Nur eine begrenzte Anzahl könne den Master absolvieren. Nur sei der Bachelor Lehramt nicht berufsqualifizierend. „Die können dann Taxi fahren“, sagt Student Tobias Lochen.

Masterplätze werden nach Noten vergeben. Es gibt ein neues Zulassungsverfahren, das im Sommer 2010 zum ersten Mal erprobt wird. Ist die Konkurrenz von Bewerbern aus anderen Städten groß, würden Kommilitonen „im Zweifel arbeitslos“, sagt Lochen.

Hamburg regele die Zulassung strenger als zum Beispiel Berlin. Hier könne schon das Nichtbestehen einer Klausur dazu führen, dass ein Studienjahr komplett wiederholt werden muss. In Berlin könnten Studierende eine vorläufige Masterzulassung erhalten und fehlende Leistungspunkte nachreichen.

Die Prodekanin der Erziehungswissenschaften, Eva Arnold, erklärte, es gebe beim Lehramt „in etwa für alle Bachelor-Absolventen auch Masterplätze“. Es gebe aber im neuen System eine Unwägbarkeit durch Konkurrenz von außen. Wenn Hamburg allen den Übergang zum Master garantiere, wäre dies rechtlich nicht zulässig: „Wir bemühen uns sehr, das für Studierende nicht zum Vabanque-Spiel werden zu lassen.“ KAJ