: Oma, Enkel und die panterstiftung
ÜBERZEUGUNGSTÄTER Fünf Erstsemester haben eine Kampagne für die taz panterstiftung entworfen. Heute Abend könnten sie dafür den BruttoSozialPreis gewinnen
VON LALON SANDER
An einem sonnigen November-Samstag treffen Sascha, Tobias, Elisabeth, Lorenz und Anja zum ersten Mal die Leute von der taz panterstiftung. Alle fünf studieren im ersten Semester Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und entwerfen gemeinsam eine Kampagne für die Stiftung.
Sie nehmen teil am Marketing-Wettbewerb BruttoSozialPreis: Dreizehn Studentengruppen entwerfen Werbekampagnen für gemeinnützige Organisationen wie den Naturschutzbund, Transparency International oder eben die taz-Stiftung. Am Ende wird die beste Kampagne ausgezeichnet. „Wir sind hier die Underdogs“, sagt Sascha aus dem panterstiftungs-Team. Die Konkurrenten sind Kommilitonen aus höheren Semestern.
Die panterstiftungs-Gruppe hat sich zufällig zusammengefunden, erinnert sich Sascha: „Anja und Tobias standen im Gang und erzählten, sie würden gerne beim BruttoSozialPreis mitmachen – ich drehte mich zu ihnen und sagte: ‚Ich auch.‘“ Dass sie nun für die panterstiftung werben, hat das Los entschieden.
„Die panterstiftung setzt sich für unabhängigen Journalismus ein“, erklärt ihnen Konny Gellenbeck vom Vorstand der Stiftung. „Wir brauchen junge, unverbrauchte Blicke, die uns eine Kampagne entwerfen.“ Die Kampagne soll Geld für die Stiftung einwerben und Bewerber für die Workshops interessieren. Zwei Zielgruppen, die gleichzeitig angesprochen werden sollen. „Das wird schwer“, sagt Anja und spricht aus, was alle denken. „Fast ohne Geld so viele Menschen zu erreichen.“ Seitdem hat sie wöchentlich mehrere Tage mit ihren Mitstreitern an der Kampagne gearbeitet.
„Wir haben einen Generationenvertrag entworfen“, sagt Sascha. „Wir wollen, dass sich junge engagierte Leute öfter mit älteren Menschen darüber unterhalten, was sie so machen.“ Die Jüngeren sollen die Workshops der panterstiftung besuchen, die Älteren das Geld spenden. „Es geht aber nicht unbedingt darum, dass Oma den Workshop ihres Enkels bezahlt, sondern dass mehr Menschen merken, wie ihr Handeln zusammenhängt – der eine spendet, der andere wird ausgebildet.“
Vier Wochen später sind ihre Entwürfe fertig. Heute Abend werden sie bei einer Veranstaltung des BruttoSozialPreises vorgestellt – und direkt im Anschluss wird die beste Kampagne gekürt. Sascha, Tobias, Elisabeth, Lorenz und Anja sind optimistisch: „Erstens werden wir gewinnen. Und zweitens wäre ein Platz unter den ersten drei auch schon ein Erfolg.“