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Archiv-Artikel

Schüler außer Lebensgefahr

Der 15-jährige Junge, der nach Faustschlägen eines 13-jährigen Mitschülers seit vergangenem Freitag im Koma lag, ist außer Lebensgefahr. Ärzte hatten in einer Notoperation ein Blutgerinsel in seinem Gehirn entfernt.

Der 13-jährige Angreifer war nach der Tat in der Anne-Frank-Schule vom Familien-Interventionsteam (FIT) in das Geschlossene Heim Feuerbergstraße gebracht worden. Da die Eltern des Jungen die weitere Unterbringung dort jedoch ablehnten, musste er bereits am Wochenende wieder entlassen werden. Laut Sozialbehörde ist eine „amtliche Inobhutnahme“ nur für maximal 36 Stunden zulässig. In Absprache mit der Mutter soll der 13-Jährige nicht an die Förderschule zurück. Unklar bleibt, wie er weiter betreut wird. Gemeinsam mit den Eltern will das FIT einen Plan erarbeiten, wie man erneute Gewalttaten des Schülers verhindern kann.

Die SPD-Fraktion mahnte an, zu einem stärker vernetzten, „konsequenteren und effektiveren“ Vorgehen aller beteiligten Behörden und Instanzen zu kommen. Wenn das FIT erst „nach der x-ten Straftat“ eingeschaltet werde, sei der Jugendliche „meist schon vollends auf der schiefen Bahn“.

Das Geschlossene Heim Feuerbergstraße ist unterdessen weiter in die Kritik geraten. Im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss musste jetzt der Geschäftsführer des Landesbetriebes Erziehung und Bildung (LEB), Klaus-Dieter Müller, einräumen, dass Jugendliche bei ihren Arztbesuchen mit Klettbändern gefesselt und lediglich von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes Securitas begleitet wurden. Die GAL warnte: „Das ist Freiheitsberaubung und verstößt gegen das Gesetz.“ dpa/taz