: Gegen Sofort-Wahlen
Neuer Chef der Jüdischen Gemeinde will Neuanfang 2006
Der neu gewählte Vorsitzende der Berliner Jüdischen Gemeinde, Gideon Joffe, hat vorgezogene Neuwahlen für das Gemeindeparlament strikt abgelehnt. Dem Vorschlag könne er nichts abgewinnen, da sich damit an der zerstrittenen Situation der Gemeinde nichts ändern würde, sagte Joffe am Montag. „Ich befürchte sogar das Gegenteil.“
Stattdessen stellte Joffe den Gemeindemitgliedern einen „kompletten Neuanfang für 2006“ in Aussicht. Er strebe an, dass die Gemeinde „in ein paar Jahren einen ähnlich guten Ruf genießen wird wie zu Zeiten Heinz Galinskis“. Der 1972 in Israel geborene und in Deutschland aufgewachsene Betriebswirt Joffe hatte am Donnerstag die Nachfolge des zurückgetretenen Albert Meyer angetreten.
Joffe kündigte an, die Einstellung eines russischsprachigen Rabbiners zu prüfen. Ebenso müsse aus Integrationsgründen überlegt werden, den Realschulzweig der Jüdischen Oberschule noch durch einen Hauptschulzweig zu ergänzen. Wie die unter Finanzproblemen leidende Gemeinde dies bezahlen will, ließ Joffe offen. Mit mehr als 11.000 Mitgliedern ist Berlin die größte jüdische Gemeinde Deutschlands. EPD