was macht eigentlich... … Klaus Wowereit?: Praktisch denken
Zum Job von Klaus Wowereit (SPD) gehört, sich ständig um die Joblage in der Stadt zu sorgen. Und sage niemand, es bleibe beim „Sichsorgen“ – nein, unter Wowereit sind Arbeitsplätze Chefsache. Bestes Beispiel: Die Senatskanzlei sucht gerade zwei PraktikantInnen. Sie dürfen Zeitungsartikel kopieren, Pressekonferenzen vorbereiten, den Chef zu Terminen begleiten, den ganzen Schnick und Schnack also.
Toll, wenn man wenigstens ganz oben ganz unten sein kann! Dass Studienabgänger Dutzende unterbezahlte Praktika aneinander reihen – auch, das nur am Rande, in der taz –, ist eine der Gepflogenheiten der modernen Arbeitswelt. Das Engagement im Presseamt lockt mit der Chance, Wowi mal in der Kaffeeküche zu treffen. Klar, dass für so ein Angebot nicht jeder in Frage kommt: Hochschulabschluss muss schon sein, redaktionelle Erfahrung auch, und Zeit muss der Bewerber mitbringen – die Praktika dauern drei bis sechs Monate. Dafür bleiben ihm aber lästige Gehaltsverhandlungen erspart, die Geldfrage beantwortet bereits die Internetanzeige (www.berlin.de/rbmskzl/service/praktika/presse.html) erschöpfend: „Vergütung: keine“.
Das ist die Logik des Haushaltsnotstandes. Für die, die es am dringendsten bräuchten, bleibt nichts – während Alteingesessene im Personalüberhang oft nichts tun, aber gut verdienen. Unter „Voraussetzungen“ gehören also Punkte wie „Bereitschaft zum Wechselschichtdienst“ ergänzt: Kandidaten mit reichen Eltern, Zweitjob und Begeisterung für soziale Politik bevorzugt. US FOTO: AP
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