WAS MACHT EIGENTLICH ... das Jüdische Museum?
: Werbung mit AOL

Antisemitismus gibt es nicht nur in den Köpfen, sondern auch im Netz. Das weiß natürlich auch Klaus Siebenhaar, der Leiter des Development & Marketing des Jüdischen Museums Berlin. „Wir wollen mit unserem Museum aufklären“, sagt Siebenhaar. Und: „Dazu gehört auch, die Menschen zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit dem Internet anzuleiten, um sich vor rassistischen und antisemitischen Inhalten schützen zu können.“

Der Mann hat Recht, nur hat er kein Geld. Geld wiederum hat das zu Time Warner gehörende Internetunternehmen AOL, das auch eine Suchmaschine betreibt. Warum also nicht zusammenarbeiten, um sich vor rassistischen und antisemitischen Inhalten …? Sie wissen schon.

Und das geht so: Wer auf der AOL-Suchmaschine künftig Schlagworte wie Antisemitismus oder Synagoge eingibt, kriegt als ersten Treffer – das Jüdische Museum. Damit sich auch wirklich jeder vor rassistischen und antisemitischen Inhalten schützen kann, führen weitere 98 Suchbegriffe zur Museumsseite. Dort kann sich der Internetnutzer dann umfassend weiterbilden. Oder auch nicht.

„Mit der Vorschaltung der Aufklärungsinformation setzt AOL auf Aufklärung gegen Antisemitismus und Rassismus“, meinen auch Siebenhaars Geschäftspartner von AOL. Blöd nur, dass die „inkriminierten“ Begriffe auch bisher nicht auf rechtsradikale Seiten führen. Was als Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus verkauft wird, ist nichts als Marketing. Aber dafür ist Herr Siebenhaar ja auch zuständig.

WERA  FOTO: AP