UNTERM STRICH

Der Piratenpolitiker und Urheberrechtskritiker Bruno Kramm ist wieder in den Schlagzeilen. Diesmal, weil er am Montag vor dem Landgericht Berlin gegen die seiner Meinung nach ungerechte Verteilung von Tantiemen zwischen Gema, Musikern und Musikverlagen Klage eingereicht hat. Kramm, früher selbst Musiker als Teil des gefürchteten Gothic-Duos Das Ich, möchte durchsetzen, dass Musikverlage von der Gema nicht mehr an den Ausschüttungen für die Nutzung von Musikerwerken beteiligt werden. Nach bisher in Deutschland geltendem Recht stehen Musikverlagen zwischen 33 und 40 Prozent aller Urheberrechtstantiemen zu, dann, wenn Musikwerke der bei den Verlagen unter Vertrag stehenden Künstler aufgeführt, gesendet oder vervielfältigt werden. Viele kleine und mittlere Plattenfirmen, wie etwa Buback Records in Hamburg, arbeiten zusammen mit einem eigenen Musikverlag, der die Werke der bei ihnen unter Vertrag stehenden Künstler vertritt. Hätte Kramms Klage Erfolg, würden Musikverlage und Labels in große Schwierigkeiten geraten. Das Verfahren könnte weitreichende Folgen für die Musikbranche haben. Kramm lässt sich von dem Medienanwalt und Ex-Gema-Justiziar Günter Poll vertreten. 2011 schüttete die Gema etwa 700 Millionen Euro an Rechteinhaber aus.

Die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem im israelischen Jerusalem ist ab jetzt auch mit einer deutschsprachigen Internetseite im Internet präsent. Unter der Adresse www1.yadvashem.org/yv/de finden sich zahlreiche historische und wissenschaftliche Informationen zur Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nazis. Es werden dort auch unzählige Einzelschicksale in persönlichen Geschichten, Bildern und Dokumenten beleuchtet. Erstellt wurde die Internetseite mit Unterstützung der Friede-Springer-Stiftung. Jad Vaschem ist die größte Holocaustgedenkstätte der Welt. In ihrem Archiv sind die Namen von mehr als vier der sechs Millionen ermordeten Juden dokumentiert. In Ausstellungen und Forschungseinrichtungen finden sich dort mehr als 130 Millionen Dokumente über die Verbrechen an Juden in der Zeit von 1933 bis 1945.