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die wahrheitNeues aus Neuseeland, Fidschi brutal

Solche Zufälle gibts doch gar nicht. Wenn der Militärchef eines krisengebeutelten Südsee-Staates so ähnlich heißt wie die größte Girlgroup der Achtzigerjahre und...

Solche Zufälle gibts doch gar nicht. Wenn der Militärchef eines krisengebeutelten Südsee-Staates so ähnlich heißt wie die größte Girlgroup der Achtzigerjahre und alle auch noch von diversen Inseln kommen, dann hat das was zu bedeuten. Nur: Was? Bei Commodore Frank Bainimarama, der sich im vergangenen Jahr in bester Putschmanier die Führung von Fidschi unter den Nagel riss, sind die Parallelen zu den Damen und den Dramen von Bananarama mittlerweile unübersehbar. "King of the Jungle" hieß einer ihrer Songs. Und darin: "Stalking streets by night / Pushing guns by day / He knows it isnt right." Eine verdeckte Botschaft? Weltpolitik kann so spannend sein wie die Bravo!

Letzter Star-Eklat der Ein-Mann-Band um Commodore Bainimarama: Vorige Woche verwies Melanesiens Mann fürs Grobe kurzerhand den neuseeländischen Botschafter Michael Green als "persona non grata" des Landes. Der Hintergrund: Greene war als VIP-Gast in die Ehrenloge zu einem Rugbyspiel der neuseeländischen Junior All Blacks in Suva eingeladen gewesen. Der ordenbehängte Bainimarama hatte dagegen mit einem Stehplatz vorliebnehmen müssen. "Von den 800.000 Menschen in Fidschi musste ausgerechnet der Feind des Tages, ein Kiwi, zum Ehrengast gemacht werden", schäumte der Commodore. "Das hat es in Fidschi noch nie gegeben." Solche Töne kennt man: Ähnlich fies gehts auch hinter den Kulissen des Eurovision Song Contest ab.

Die Rugby-Schmach war zu viel, nachdem Neuseelands Premierministerin offiziell mit dem Insel-Despoten gebrochen hatte und nach Sanktionen verlangte. "Die denken, ich sei eine Art Idi Amin", beschwerte der international Geächtete sich. Immerhin hatte Bainimarama sich ohne Wahlen an die Macht und seinen auch nur mäßig demokratischen Vorgänger Laisenia Qarase aus dem Amt geboxt. So macht man das in Fidschi seit Jahren, wenn man regieren will. Vier Coups hat das Land seit 1987 erlebt, einer davon verlief blutig. Und Bananarama? "Trennten" sich 1988 von Siobhan Fahey, der dritten im Mädelsbunde. Die heiratete daraufhin den Sänger der Eurythmics und verwandelte sich zur einen Hälfte des Popduos Shakespeares Sisters. An ihren Exgefährtinnen rächte sie sich mit dem Song "Youre History". Nicht nur in der Südsee wird der Gegner kaltgemacht.

In Fidschi werden Journalisten und Rechtsanwälte bedroht, die Kritisches über Bainimarama verbreiten. Der neuseeländische Journalist Michael Field, Spezialist für pazifische Pleiten und Pannen, steht auf einer schwarzen Liste und durfte vor zwei Wochen nicht einreisen. Dass es unter polynesischen Palmen auch immer häufiger zu brutalen Übergriffen des Militärs kommt, scheint die Billigurlauber aus Australien und Neuseeland aber noch nicht abzuschrecken. Was dem Deutschen sein Mallorca, ist dem Kiwi sein Fidschi. Solange man keine Schreie und Schläge hört, während man sich sonnt - wo ist das Problem?

Schließlich haben sich auch die englischen Sangestauben einst eine Prügelei geliefert. Das Opfer war Peter Cunnah von D:Ream. Die blonde Sara packte sein Gesicht und stieß ihn nieder, während die brünette Keren ihm die Beine wegtrat. Was ist dagegen schon ein kleiner Putsch!

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